Lange Zeit galt Wilhelmsburg als die Bronx von Hamburg. Dann kamen die beiden ultimativen Turbo-Image-Verbesserer Internationale Gartenschau 2013 und Internationale Bauausstellung Hamburg, die dafür sorgten, dass aus der Bronx - zumindest imagetechnisch - ein Bullerbü wurde.
Und wie sehen das die Menschen vor Ort? Alteingesessene wie frischgebackene Wilhelmsburger? Haben sie sich schon immer eine Aufwertung gewünscht oder haben sie Angst vor Verdrängung? Ist eine Aufwertung überhaupt ohne Verdrängung, um nicht zu sagen ohne Gentrifizierung möglich?
Im Auftrage der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen habe ich zusammen mit Sigrun Clausen über ein Jahr lang Menschen aus dem Stadtteil zu iher Wahrnehmung der Veränderungen befragt. Die hierbei entstandenen Porträts wurden einerseits in der Stadtteilzeitung "Wilhelmsburger Inselrundblick" abgedruckt, und sie wurden andererseits in der Ausstellung "Irgendwie sieht man anders - Sichtweisen der Veränderung in Wilhelmsburg" gezeigt - kombiniert mit vielen Fotos, die ich im Laufe der letzten fünfzehn Jahre in Wilhelmsburg gemacht habe.
Seit ihrer Premiere im Oktober 2014 war die Ausstellung bislang zu sehen in der Honigfabrik Wilhelmsburg, in der Geschichtswerkstatt Ottensen und in der Emmauskirche im Wilhelmsburger Reiherstiegviertel.